Wir haben uns die letzten Wochen etwas ausführlicher mit dem Thema Fütterung beschäftigt, da es immer wieder Pferde gibt, bei denen man trotz eigentlich “passender” Zufütterung einen Mineralstoffmangel vermutet.
Die “normalen künstlichen” Mineralstoffe können von den Pferden nicht optimal verstoffwechselt werden. Man liest hier von Anteilen von nur 5%-10%, die das Pferd tatsächlich nutzen kann. Hinzu kommt, dass es bei isolierter Mineralstoffzufuhr durchaus auch unerwünschte Effekte geben kann. So bindet ein Zuviel an Calcium zum Beispiel das Zink im Körper, wodurch es dann für seine eigentlichen Aufgaben nicht mehr zur Verfügung steht.
Sowohl bei meiner eigenen Ernährung als auch bei unserem Hund habe ich die Erfahrung gemacht, dass ein “Zurück zur Natur” beeindruckende positive Effekte hat (wir essen seit längerer Zeit grüne Smoothies (Obst mit Grünzeug im Mixer püriert), unser Hund bekommt Frischfleisch und etwas Gemüse statt Fertigfutter). Nach meinem Verständnis ist auch für Pferde eine natürliche Fütterung der beste Weg. Doch wie kann so etwas aussehen?
Nur Gras und Heu ist wohl leider nicht ausreichend, da die Grassorten nicht vielseitig genug sind und zudem unsere landwirtschaftlich genutzten Böden nicht mehr den Mineralstoffreichtum haben, wie es wünschenswert wäre. Als Zufütterung kämen Algen in Frage, da diese sehr reich an natürlichen Mineralstoffen sind. Die meisten Pferde fressen es jedoch nicht so gerne (da wir hier nicht von Seepferdchen reden, sind Algen kein natürliches Pferdefutter). Die Futtermittelindustrie mischt daher mit reichlich Zucker, was ich jedoch auch als problematisch ansehe.
Das natürlichste Zusatzfutter für Pferde sind Kräuter. Bei verschiedenen Krankheitsbildern haben wir mit Kräutermischungen bereits sehr gute Erfahrungen gemacht. Aus diesem Grund möchten wir es nun als tägliches Zusatzfutter testen.
Unser erstes Problem bestand darin, eine Form zu finden, dass wir die Kräuter in stabilen Mischungen auch in unseren Aktivställen durch die Computer füttern können. Dazu haben wir einen Pellet-Hersteller gefunden, der von uns vorgegebene Kräutermischungen ohne jegliche weitere Zusätze in Pellets presst. Das Ergebnis sieht man auf dem Foto. Schade, dass ich den Geruch nicht übermitteln kann :-).
Wir starten jetzt mit 20 Einstellern unseren Kräuterversuch. Die erste Frage besteht darin, wie gern die Pferde die Pellets fressen (meine eigenen Pferde – auch die mäkelige Filippa – waren heute morgen ganz angetan davon). Die zweite Frage ist dann, wie es den Pferden in der nächsten Zeit damit ergeht und ob sich bei kleineren gesundheitlichen Schwächen eine Änderung zeigt. Geplant ist erst einmal eine Fütterung über 6 Monate, wobei sich die Zusammenstellung der Kräuter alle 6-8 Wochen ändern wird. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse.